Einblicke in die Entstehung einer einzigartigen Ausstellung im Landesklinikum Mauer – Objektwelten der Niederösterreichischen Landesausstellung

Am 7. Oktober 2025 lud die LEADER-Region Tourismusverband Moststraße im Rahmen des Regionspartnerprogramms zur Veranstaltung „Zur Entwicklung und den Objektwelten der NÖ Landesausstellung“ in den Festsaal des Landesklinikums Mauer.

Mit dabei waren Vertreter:innen der 31 Mitgliedsgemeinden, zahlreiche Betriebe, Regionspartner sowie Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner der NÖ Landesausstellung 2026.

Im Vortrag gaben die Referentinnen und Referenten Mag. Niko Wahl, Tanja Wünsche, MA und Michael Resch, MA  Einblicke in den inhaltlichen Entwicklungsprozess, die Themenschwerpunkte, die Objektwelten und die geplante Raumgestaltung der NÖ-Landesausstellung. Dabei wurde deutlich, wie sorgfältig und interdisziplinär an das komplexe Thema herangegangen wird.

Die Niederösterreichische Landesausstellung 2026 im Landesklininikum Mauer, unter dem Titel „Mensch. Psyche. Gesundheit.“ Ist ein mutiges und respektvolles Zeichen, rückt es doch einen Ort, der seit 120 Jahren als Synonym für die Behandlung seelischer Leiden in Niederösterreich steht in den Mittelpunkt. Die Landesausstellung 2026 versteht sich als Beitrag zur Enttabuisierung psychischer Erkrankungen, zur Entstigmatisierung von Betroffenen und zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Psychiatrie in Niederösterreich.

Die geplante Ausstellung wird sich in drei Hauptbereiche gliedern:

  • Haus 21 – Hauptausstellung, die den Umgang mit psychischen Erkrankungen im Wandel der Zeit zeigt.
  • Haus 18 – Lernort, der sich mit den NS-Medizinverbrechen in Mauer-Öhling auseinandersetzt.
  • Der kuratierte Rundweg, der die Ausstellungsorte verbindet und historische Bezüge im Außenraum sichtbar macht.

Ein besonderes Augenmerk bei dem Vortrag galt den sogenannten „Objektwelten“ – einer vielfältigen Sammlung aus Kunstwerken, medizinischen Instrumenten und persönlichen Dokumenten. Über 60 Museen, Archive und Privatpersonen stellen Leihgaben zur Verfügung, darunter das Belvedere, die Wellcome Collection London oder die Landessammlungen Niederösterreich. Diese Exponate erzählen Geschichten von Leid, Hoffnung, Forschung und Wandel und verknüpfen wissenschaftliche Erkenntnisse mit menschlichen Schicksalen.

Auch das Forschungsprojekt zur Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling im Nationalsozialismus, vorgestellt von Tanja Wünsche, MA, war Thema des Abends. Ziel ist die Erstellung einer umfassenden Opferdatenbank und die Aufarbeitung der historischen Verantwortung des Ortes.

Das Publikum zeigte großes Interesse an den präsentierten Inhalten und diskutierte angeregt über die gesellschaftliche Bedeutung der Ausstellung. Der Abend machte deutlich: Die NÖ Landesausstellung 2026 ist weit mehr als eine Ausstellung – sie ist ein Ort des Erinnerns, Lernens und Verstehens.

Autor:

Gerald Prüller

Ansprechpersonen:

Gerald Prüller

Projekte zum Beitrag:

Regionale Identität

Regionspartnerprogramm für die NÖ Landesausstellung 2026

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