Das Projekt „Kulturlandschaft IV“ widmete sich dem langfristigen Erhalt der einzigartigen Mostviertler Streuobstwiesen. Diese prägten über Jahrhunderte hinweg das Landschaftsbild und sind nicht nur wertvolle Ökosysteme, sondern auch tief verwurzelt in der regionalen Identität und Kultur. Um dieses Natur- und Kulturerbe zu bewahren, wurden gezielte Forschungen durchgeführt und praxisnah vermittelt. Die Ergebnisse flossen in Bildungsinitiativen, wissenschaftliche Untersuchungen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen ein, um das Bewusstsein für die Bedeutung dieser besonderen Kulturlandschaft zu stärken. Durch die enge Verbindung von Wissenschaft, Tradition und regionalem Engagement konnte ein nachhaltiger Beitrag zur Sicherung der Sortenvielfalt und zur langfristigen Nutzung dieser wertvollen Lebensräume geleistet werden.
Projektmaßnahmen im Überblick
Schulinitiative Streuobstwiesen entdecken
Dieses Bildungsprogramm wurde auf mehrere Gemeinden ausgeweitet und vermittelte Kindern die Besonderheiten der Streuobstwiesen durch Exkursionen und praxisnahe Workshops. Lehrerfortbildungen sowie Lehr- und Arbeitsmaterialien ergänzten das Angebot.
Bestimmung und Dokumentation von Obstsorten
Während zweier Bestimmungstage konnten Bürger*innen ihre Obstsorten analysieren lassen. Dadurch wurden teils vergessene Sorten wiederentdeckt. Spaziergänge durch Streuobstwiesen ergänzten das Programm und machten das Thema für die breite Öffentlichkeit greifbar.
Wissenschaftliche Untersuchungen zur Obstvielfalt
Durch genetische und chemische Analysen wurden die Eigenschaften und Unterschiede von Mostbirnen detailliert erfasst. Eine neu entwickelte Methode zur Genotypisierung trägt dazu bei, die Sortenvielfalt zu bewahren und für künftige Forschung nutzbar zu machen.
Förderung des Mosthandwerks
Nachwuchsmostproduzent*innen erhielten in Fachseminaren die Möglichkeit, ihr Wissen über Mostherstellung und Veredelung auszubauen. Diese Maßnahme stärkte das traditionelle Handwerk und unterstützte die wirtschaftliche Nutzung der Streuobstwiesen.
Forschung zur mikrobiellen Vielfalt und Biodiversität
Neue Erkenntnisse zur mikrobiellen Zusammensetzung von Mostbirnen helfen dabei, deren geschmackliche und lagerungstechnische Eigenschaften besser zu verstehen. Zudem wurden Streuobstwiesen kartiert, um ihre ökologische Funktion zu dokumentieren.
Öffentlichkeitskampagne zur Bewusstseinsbildung
Durch Medienkampagnen, Infomaterialien und Messeauftritte wurde die Bedeutung der Streuobstwiesen stärker in den Fokus gerückt. Eine Broschüre zur Mostbirnenvielfalt und ein Memospiel zur Sortenvielfalt machten das Wissen auch interaktiv erfahrbar.
Bedeutung und Nachhaltigkeit des Projekts
Das Vorhaben baute auf bisherigen Erkenntnissen zur Kulturlandschaftsentwicklung auf und verband Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wurde ein wertvoller Beitrag zum langfristigen Schutz der Streuobstwiesen geleistet und das Bewusstsein für ihren ökologischen und kulturellen Wert gestärkt.
